Pressespiegel Auswahl Wir sind Juden aus Breslau:

Pressespiegel Auswahl Wir sind Juden aus Breslau:

 
Peter von Becker, Tagesspiegel
 
Ein filmisches Denkmal, erschütternd und erhellend. Um das Aufeinandertreffen der
letzten Zeugen mit den Mädchen und Jungen von heute ziehen die Filmemacher Kaper
und Szuszies ihre behutsamen Kreise: von Breslau einst und jetzt, von Orten der
Emigration mit Szenen auch aus Israel, den USA oder Frankreich, im Wechsel zwischen
historischen und aktuellen Aufnahmen, Einzelinterviews, Dialogen mit den Jugendlichen
und erstaunlichen Begegnungen.
 
Wilfried Hippen, TAZ Nord
Mit der Veränderung des politischen Klimas in Polen hat der Antisemitismus dort neuen
Auftrieb bekommen, und indem sie auch davon in ihrem Film erzählen, geben die
Filmemacher ihm noch mehr Tiefe und Dringlichkeit.
 
Eva-Elisabeth Fischer, Süddeutsche Zeitung
Zeugnis gegen die Unverbesserlichen. Es wird alles gesagt. Geschont wird niemand. Und
das ist gut so.
 
Björn Schneider, Spielfilm.de
“Wir sind Juden aus Breslau” ist ein Kaleidoskop an ergreifenden, sprachlos machenden
Einzel- und Familienschicksalen, die der Film klug, mitreißend und zu keiner Sekunde
langatmig, miteinander verwebt.
 
Dorothee Tackmann, Programmkino.de
In vierzehn Lebensläufen entsteht eine Reise um die halbe Welt. Eine bewegende,
perspektivenreiche Dokumentation. Dieses Zusammentreffen der Zeitzeugen ist einmalig.
Der Film nimmt einen gefangen.
 
Radio Eins, Knut Elstermann
Ein sehr empfehlenswerter Film. Unter den eindringlichen Zeitzeugen finden sich
Prominente wie der kürzlich verstorbene Fritz Stern und die Cellistin Anita Lasker-
Wallfisch, aber auch Unbekannte, deren Geschichten niemals erzählt wurden. Allen
gemeinsam aber ist der unbedingte Wille, bis zum letzten Atemzug gegen das Vergessen
anzukämpfen.
 
Anna Stemmler, Indiekritiken
Der Film gestaltet seine Porträts derart, daß – ohne Schmälerung des Erlittenen – keine
passiven Opfer vorgeführt werden. Vielmehr entsteht eine nachdrückliche Konfrontation
mit überaus lebendigen Persönlichkeiten. So wird die bekannte Geschichte individuell und
achtsam neu erzählt, vielleicht eine Voraussetzung für das Erinnern auch durch
zukünftige Generationen.
 
Walter Kaufmann, Neues Deutschland
Kein Blick aus der Ferne ist das, was die Regisseure kreiert haben, keiner von irgendwo
her, sondern aus dem Herzen der Erinnerungen von Überlebenden. Worte und Bilder sehr
eigene, neue Bedeutungen, Fluchtpunkte rund um den Erdball tun sich auf: Einblicke in
die Welt der Emigranten – und immer auch in die verlassene Welt von Breslau, wo diese
Menschen nicht länger leben durften.
 
Frank Quilitzsch,Thüringische Landeszeitung
Kaper und Szuszies gelingt ein beeindruckendes Generationenporträt. Sie sammeln und
bündeln Stimmen, lassen die letzten Zeitzeugen des Holocaust erzählen. Es sind
Geschichten von Abschieden, Trennungen und unverhofften Wiedersehen.
 
Peter Pragal, Deutscher Ostdienst
Ein ebenso eindrucksvoller wie bewegender Dokumentarfilm, der mit Bildern von
beklemmender Aktualität endet. Bei einem Aufmarsch auf dem Breslauer Rathausplatz
skandieren polnische Skinheads und rechtsradikale Demonstranten fremdenfeindliche
Sprüche. Stadtpräsident Dutkiewicz erwidert den Chauvinisten: “Wir werden mit aller
Entschiedenheit unsere Werte verteidigen: Offenheit, Toleranz und kulturelle Vielfalt.“
 
Oliver Linsenmaier, Schwäbische Zeitung
Zeichen gegen nationalistische Trends.
 
Jüdisches Europa
Die Vergangenheit ist immer noch lebendig. Ein einfühlsamer, vielschichtiger, sehr
gelungener Film.
 
Clara Steinkampf, Nienburger Zeitung
Im Rahmen des Nienburger Forums des Gedenkens wurde der Film gezeigt. Die
ungeschminkten und persönlichen Berichte der Zeitzeugen bewegten das Publikum
sichtlich. Durch die Vielzahl der Ansichten und die Mischung aus geschichtlichen und
aktuellen Aufnahmen stellt der Film eindringliche Fragen an die Gegenwart. Vom
Publikum gab es viele positive Rückmeldungen. Es ist ein Film mit einer starken
Botschaft. Eine polnische Jugendliche im Film faßt diese zusammen: „Wir kennen jetzt
ihre Geschichten, jetzt sind wir verpflichtet, diese weiterzugeben.“
 
Lars Grote, Märkische Allgemeine Zeitung
Das Thalia Kino war ausverkauft, weil alle sehen wollten, wovon man sich kein Bild mehr
machen kann. Oder weil es nur noch schwer gelingt, dieses Bild im Geiste scharf zu
stellen. Denn wie soll man sich die Massenermordung der Juden vergegenwärtigen? Der
Kopf kapituliert vor diesem Horror. Deshalb ist es gut, daß Kaper und Szuszies diesen
Film mit Zeitzeugen gedreht haben, der ein ganzes Jahrhundert zusammenfaßt, er weist
weit über die Nazi-Zeit hinaus.
 
Gießener Anzeiger
Für ihr klares zeitgeschichtliches Dokument ohne Schnörkel erhielt die Filmemacherin
sehr viel Lob im Kino Traumstern.
 
Anke Westphal, Berliner Zeitung
Der Film bringt einstiges jüdisches Leben und den Nahostkonflikt zusammen. Die
Regisseure erweisen den Protagonisten den größten Respekt. Den greisen Zeitzeugen in
ihren Erinnerungen zu folgen, ist zutiefst bewegend und machen den Zuschauer auch
ungeheuer zornig: wie konnten Menschen anderen Menschen nur so etwas antun?
 
Stefan Otto, Die Rheinpfalz
Kaper und Szuszies schließen eine Lücke, denn heute weiß kaum jemand mehr von der
jüdischen Kultur, die einst Breslau geprägt hat, es entsteht ein facettenreiches Bild.
 
Beate Krannich, Schwäbische Post
Ein Film gegen das Vergessen. Wenn die Zeitzeugen von Schicksalen der Eltern und
Verwandten berichten, von der Auslöschung ganzer Familien, dann ruht die Kamera auf
ihren Gesichtern, die Stimmen kommen jedoch aus dem Off. Als würde es Ihnen immer
noch die Sprache verschlagen angesichts des Leids.
 
Gabriele Lesser, Jüdische Allgemeine
In dem bewegenden Dokumentarfilm begegnen uns Menschen, deren Einzelschicksale
kaum unterschiedlicher sein könnten. Gemeinsam ist allen der unbedingte
Überlebenswille und oft auch pures Glück. Die einen konnten gerade noch rechtzeitig
nach Palästina, England oder Amerika entkommen, die anderen wurden verhaftet, kamen
ins KZ, wurden von alliierten Soldaten befreit oder konnten während der Todesmärsche
fliehen.
 
Bianca Piringer, Kino-Zeit
Historisch wichtiges, aufschlußreiches Porträt einer ganzen Generation zwischen
Zerstörung und Neuaufbau. Im Film bewährt sich das Montagekonzept mit den
aneinandergereihten Details und Bruchstücken der individuellen Erinnerung, die eine
ganz andere menschliche Nähe und Ausdruckskraft ergeben als die in Fachbüchern
referierten Fakten. Eindrückliche Filmszenen legen nahe, wie viel Trost und Genugtuung
diesen alten Menschen die Anteilnahme der jungen Generation gibt.
 
Thomas Linden, Kölnische Rundschau
Der Film entwickelt soghafte Wirkung, als könnte man selbst noch einmal auf der
Zeitschiene die Welt von gestern durchstreifen. Dabei fällt der Fokus auch auf die Jahre
nach 1945, in denen den Menschen, die eben noch den Lagern entronnen waren, als
Flüchtlinge die ganze Wucht der Ressentiments in jenen Gesellschaften Europas entgegen
schlug, zu denen sie kurze Zeit zuvor noch selbst gehört hatten. Ein Film voller
Geschichten, frei von Sentimentalität, der die wache Sensibilität der Filmemacher
beweist.
 
Miriam Steinrücken, Tübinger Zeitung
Einige Überlebende kehren zurück nach Breslau zu den Erinnerungsorten ihrer Kindheit.
Anita Lasker-Wallfisch besucht das Gefängnis, in dem sie nach einem gescheiterten
Fluchtversuch einsaß, Wolfgang Nossen den Friedhof, wo er Zwangsarbeit leistete. Dort
teilen sie ihre Erfahrungen mit einer deutsch-polnischen Jugendgruppe. Stellvertretend
eröffnet sie den Spätgeborenen einen Zugang zur NS-Vergangenheit. Die Regisseure
haben eine Mission, achtsam gegenüber den Überlebenden, nahbar fürs Publikum.