24.06.09: Der Historikerstreit in Israel

Vortrag mit Dr. Uri Robert Kaufmann
In Zusammenarbeit mit dem Verein für Geschichte an der Universität Paderbornuri-kaufmannSeit den 1970er Jahre gibt es eine Debatte über die Umstände der Gründung des Staates Israel. Während ältere Historiker immer von der “Reinheit der Waffe” der jüdischen Armee Haganah 1947/48 ausgingen, berichteten Zeitgenossen anderes. Eine Kernfrage ist, ob und in welchem Umfang es zu geplanten Vertreibungen von Arabern kam, aber auch der Umstand, dass es nach 1948 ausführliche Geheimkontakte nach Jordanien gab und Moshe Dayan nach 1967 mehrere Chancen zu Gesprächen bewusst verpasst hat.
Es ist somit eine jüngere Generation von Journalisten wie Tom Segev und von Historikern, die an diesen Gründungsmythen rütteln und in einer demokratischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung einen neuen Weg zur israelischen Geschichte erschließen.
Kaufmann (geb. 1957) ist Mitglied des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und arbeitet schwerpunktmäßig zur Geschichte der Juden in Baden. Vergangenen September sprach er in Paderborn zu „Staat und Religion in Israel“.
Mittwoch, 24. Juni 2009, 19.30 Uhr
Paul-Gerhard-Haus der Abdinghofgemeinde Paderborn

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