Archiv der Kategorie: Archiv-Aktuelles

Übergabe von Informationstafeln am Kasseler Tor – Gedenken an die Deportationen

In Erinnerung und zum Gedenken an die Deportationen von den Bahnhöfen Paderborn-Nord und Kasseler Tor wurde am 10. Dezember 2013, dem 72. Jahrestag der ersten Deportation, auf diesen beiden Paderborner Bahnhöfen Informationstafeln mit den Namen der Deportierten aufgestellt.

Die Übergabe der Tafeln an die Öffentlichkeit fand im Rahmen einer kleinen Gedenkveranstaltung am Kasseler Tor statt.

Bürgermeister Heinz Paus und Dr. Carsten Linnemann (MdB) äußerten den Wunsch, dass die Tafeln die Aufmerksamkeit vieler Passantinnen und Passanten finden mögen, besonders die der Schülerinnen und Schüler und der Studierenden, die dort häufig ein- und aussteigen. Bereits während der Gedenkstunde scharten sich ein paar neugierige junge Menschen um die Tafel.

Monika Schrader-Bewermeier (GCJZ) berichtete über die unvorstellbaren Bedingungen in den Transportwagen, die in die Lager führten. Tagelang waren die Deportierten in den verriegelten Waggons zusammengepfercht, ohne Wasser, auch nachts in bitterer Kälte. Viele starben noch vor der Ankunft in den Lagern, in den Waggons oder auf dem Marsch in die Lager.

Tanja Rubens (Jüdische Kultusgemeinde) würdigte das nicht ermüdende Bemühen um das Gedenken an die Opfer, betonte aber auch, dass es wichtig sei, den Blick ebenso auf die heute in Deutschland lebenden Juden zu lenken.

Dr. Margit Naarmann, die als Historikerin Einzelschicksale der Paderborner Jüdinnen und Juden recherchiert hat, berichtete von einzelnen deportierten Paderborner Jüdinnen und Juden. Sie hatte auch vor sieben Jahren bereits die Bitte geäußert, an den Bahnhöfen Tafeln im Gedenken an die Deportierten aufzustellen.

Monika Schrader-Bewermeier (GCJZ)
Monika Schrader-Bewermeier (GCJZ) berichtet über die Transporte.

 

Rede zur Gedenkstunde der Opfer der Pogromnacht (2011)

Gedenkrede zur Pogromnacht von Dr. Markus Hentschel

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„Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist ein Herr.

Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von  ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen dir ins Herz geschrieben sein, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitztest und wenn die auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Du sollst sie zum Denkzeichen auf deine Hand binden und sie als Merkzeichen auf der Stirn tragen“. (Dtn 6, 4-7)

„Und wenn dich dann künftig dein Sohn fragt: ‚Was sollen denn die Verordnungen, die  Satzungen und die Rechte, die euch der Herr, unser Gott geboten hat?’ So sollst du zu deinem  Sohn sagen: ‚Wir waren Sklaven des Pharao in Ägypten. Da führte uns der Herr mit starker Hand heraus aus Ägypten.’“ (Dtn 6, 20-21)

Gott lieben bedeutet in der jüdischen Religion, seine Worte sich ins Herz geschrieben sein lassen – sie aber auch beständig zu lesen, zu interpretieren und anzuwenden aufs alltägliche Leben. Die ins Herz geschriebenen Worte wollen entziffert, ihre Sprache will gelernt sein. Sie zu verstehen bedarf lebenslangen Lernens, eines stets offenen, unabschließbaren Weges der Bildung. Rede zur Gedenkstunde der Opfer der Pogromnacht (2011) weiterlesen

Antisemitismus bedroht die Demokratie

Presseerklärung des Deutschen KoordinierungsRats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland

Präsidium und Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates – Dachverband von mehr als 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit – sind tief besorgt über antisemitische Äußerungen und Taten in jüngster Zeit, die nicht selten in antizionistischem Gewand und mit anti-israelischer Pseudo-Legitimation auftreten. Antisemitismus bedroht die Demokratie weiterlesen

Pressemeldung zur Heiligsprechung von Papst Pius XII.

Hochverehrter Papst Benedikt,
in Erinnerung an unseren Brief vom 28. Oktober 2008 wenden wir uns erneut in großer Sorge um eine weitere Belastung des jüdisch-christlichen Verhältnisses – vor allem in Deutschland, Polen, Israel und USA – an Sie. Wir meinen die wohl bald bevorstehende Heiligsprechung von Papst Pius XII. Pressemeldung zur Heiligsprechung von Papst Pius XII. weiterlesen

Rückblick auf die Exkursion nach Hamburg

Unsere Reisegruppe
Unsere Reisegruppe

Vom 14. bis 16. Juni unternahmen wir eine Exkursion nach Hamburg. Auf dem Programm standen der Besuch der jüdischen Abteilung des Hamburgmuseums, Fahrten ins Auswanderermuseum Ballinstadt, ein Besuch der Gedenkstätte Neuengamme. Ein besonderer Höhepunkt waren die Führungen durch das Grindelviertel und über den jüdischen Friedhof in Altona mit Dr. Michael Studemundt-Halévy, der uns eindrücklich von der Geschichte der Sephardim in Hamburg berichtete. Den Schluss machte ein Besuch in Celle.